Grassenbiwak Murmeli

Das Projekt ‚Murmeli‘ basiert auf dem Grundgedanken der Suffizienz. Es gewährt den Bergänger*innen ein Gefühl von Geborgenheit ein einem temporärem Zuhause. Der Baukörper übernimmt das Fundament des bestehenden Biwaks und orientiert sich in der Höhe an der Topografie. Aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen soll das Gebäude ohne weiteren Aushub und ohne grösseren Grabarbeiten auskommen. Es orientiert sich in der Setzung an dem bestehenden Ort. Der schonenden Umgang mit dem Terrain hat in diesen Höhen eine sehr hohe Priorität. Die suffiziente und ressourcenschonende Herangehensweise, sowie die reduzierten und wiederverwendbaren Bauteile, lassen eine eigene Architektursprache sprechen. Die Integration in die Landschaft verhält sich wie bis anhin. Das Biwak ist vom Aufstieg ab Engelberg nicht ersichtlich. Das Rückgebaute Wc-Häuschen wird mit dem neuen Standort Fahnenmast ersetzt. Die Fahne wird von viel weiter unten sichtbar sein. Naturgefahren sind an diesen Koordinaten wie bisher keine zu erwarten.

Nachhaltigkeit, Umgang mit Ressourcen, Kreislauf, Energie und Ökologie:

Die reduzierte Bauweise und die Wiederverwendbarkeit von Bauteilen bilden das zirkuläre Konzept ab. Die Elementbauweise in Holz untermalt dieses Konzept mit einer raschen Bauphase mit wenig Helikoptertransporte. Die vorfabrizierten Elemente der Wände und der Decken sind zügig auf dem neuen Holzkranz über den bestehendem Mauerwerk aufgestellt. In der weiteren Planungsphase kann zudem auch die Modulbauweise auf die Wirtschaftlichkeit geprüft werden. Zum Beispiel könnte die Treppe mitsamt ihren Wänden in einem Flug befördert werden.

Die Demontierbarkeit ist Bestandteil der zirkulären Konstruktionsweise und soll im Sinne der Systemtrennung erfolgen. Dies ermöglicht somit auch einen einfachen Ersatz bei einer Beschädigung von Oberflächen wo deren Nutzung intensiver ist. Die wenigen haustechnischen Installationen sollen in Aufputz montiert werden, sodass der Unterhalt effizient erfolgen kann. Im Sinne der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit, ist der Bezug diverser Apparate der Küche über eine Bauteilbörse anzustreben.

Weiter werden alle bestehenden Materialien aus Holz wiederverwendet, sei es für die Schlafplätze oder für die Küche. Die Bakulitplatten sowie die Schlafkojen sind gemäss unserer Besichtigung in gutem Zustand. Einzig für das Blech der Fassade sowie für die Dachschindeln sehen wir momentan keine Weiterverwendung.

Die Auf-Dach Photovoltaikanlage ermöglicht dem neuen Biwak ein klimaneutraler Betrieb und ist im Unterhalt einfacher als eine In-Dach Anlage. Sämtliche Räume können natürlich belüftet werden.

 

Offener Wettbewerb.
Quinten, Juli 2025

Go back